Neues Volksbegehren geplant

von Redaktion

Initiative prangert Flächenfraß an – Gemischte Artenschutz-Bilanz

München – Ein Jahr nach dem erfolgreichen Bienen-Volksbegehren für mehr Artenschutz planen die Unterstützer eine neue Volksinitiative – diesmal soll der anhaltende Flächenfraß in Bayern gestoppt werden. Ein 20-köpfiges Vorbereitungsteam beriet vergangene Woche per Videokonferenz über Strategien und den besten Startzeitpunkt. Ziel sei es, den Flächenfraß auf nur noch fünf Hektar pro Tag zu begrenzen, sagte einer der Beteiligten, der CSU-Umweltpolitiker Josef Göppel. Zurzeit ist der Verbrauch mehr als doppelt so hoch.

Zu den Organisatoren gehören neben Bund Naturschutz und den Grünen auch Architekten und Landschaftsplaner. Das bayerische Landschaftsbild dürfte durch Gewerbebauten nicht weiter „beschädigt“ werden, sagte Göppel. Klar sei aber auch, dass ein Volksbegehren während der Corona-Krise kaum durchführbar sei. „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um das zu starten, aber wir beobachten die Entwicklung.“

Derweil zogen die Initiatoren des Bienen-Volksbegehrens gestern eine durchwachsene Bilanz. Zwar seien viele Maßnahmen aus dem geänderten Naturschutzgesetz auf den Weg gebracht. An einigen Stellen würden die Ziele des Volksbegehrens aber verwässert. „Die Staatsregierung hat ihre Hausaufgaben zum Teil gemacht, manche aber leider falsch“, bilanzierte Agnes Becker (ÖDP), die Beauftragte des Volksbegehrens. Die Initiatoren kritisierten den mangelhaften Schutz von Streuobstwiesen und eine zu zaghafte Förderung des Öko-Landbaus. Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann warf der Staatsregierung vor, nicht aus Überzeugung zu handeln, sondern aus Kalkül. dw/dg

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