München – Zum neuen Schuljahr ab September führt Bayern eine Maskenpflicht an Schulen ein. Sie werde bis zum Platz im Klassenzimmer gelten – auch in Grundschulen, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Bisher habe nur ein allgemeines Gebot bestanden, das jedoch bereits weitgehend beachtet wurde.
Die Maskenpflicht ist Teil eines Vier-Stufen-Systems, das nach den Sommerferien startet. Es richtet sich nach dem Infektionsszenario in den jeweiligen Regionen. Ziel sei zum Schulstart am 8. September der Regelbetrieb ohne Mindestabstand, aber unter besonderen Hygienebedingungen. „Das ist der große Wunsch. Darauf arbeiten wir hin“, sagte Piazolo. Aber dabei gelte: „Gesundheit hat oberste Priorität.“
Bei hohen Infektionszahlen in einer Region könne in den dortigen Schulen auch eine Rückkehr zum Distanzunterricht von zu Hause aus nötig sein – diese vierte und höchste Stufe greift ab mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen pro Landkreis. Das ist auch der Grenzwert, ab dem Kommunen bundesweit als Risikogebiet gelten.
In der Stufe zwei (mehr als 20 Neuinfektionen) wird auch im Unterricht eine Maskenpflicht eingeführt. Ab Stufe 3 (über 35 Neuinfektionen) gilt auch wieder der Mindestabstand von 1,50 Metern – dann müssen aus Platzgründen die meisten Klassen auf mehrere Zimmer aufgeteilt werden. Wenn das Infektionsgeschehen in einer Region sehr eingrenzbar ist – etwa auf einen Agrarbetrieb oder ein Heim –, kann es laut Piazolo Ausnahmen geben. Ausdrücklich empfiehlt der Minister allen in der Schule die Corona-Warn-App. lby