Eine Region geht unter

von Redaktion

Überschwemmungen und Behinderungen durch Dauerregen

Rosenheim/Traunstein/Mühldorf – Zwei Tage lang Dauerregen – das hat in Bayern vielerorts für Überschwemmungen gesorgt. Hunderte Einsatzkräfte waren seit Montagabend unterwegs, um Keller leerzupumpen und Straßen zu sichern. Und obwohl der Regen gestern nachgelassen hat, werden die Menschen in einigen Regionen noch länger mit den Folgen kämpfen und – wie beispielsweise in der Stadt Mühldorf – die Pegelstände ihrer Flüsse genau beobachten.

Für die Pendler, die morgens auf der A 8 im Chiemgau unterwegs waren, begann der Dienstag mit einem langen Stau. Gegen 4.30 Uhr ging bei der Polizei der Notruf eines Autofahrers ein. Bei Frasdorf stand in einer Senke auf der Fahrbahn das Wasser hüfthoch. Der Mann blieb mit seinem Auto stecken, konnte sich aber noch selbst aus dem Fahrzeug befreien.

Auch im Mangfalltal waren die Wassermassen irgendwann nicht mehr zu kontrollieren. Mit Sandsäcken versuchten beispielsweise die Bewohner des Bad Aiblinger Stadtteils Adlfurt ihr Hab und Gut zu schützen. So kann sich Renate Pröcke nicht erinnern, dass in den vergangenen 53 Jahren jemals solche Wassermassen über die Ansiedlung hereingebrochen sind.

Noch schlimmer hatte es allerdings eine Familie in Anger im Berchtesgadener Land erwischt. Von einem Großteil des Einfamilienhauses war plötzlich nichts mehr zu sehen. Ein Berghang war durch den Dauerregen abgerutscht – die Erdmassen hatten den Wintergarten und Teile des Erdgeschosses verschüttet. Verletzte gab es in der gesamten Region zum Glück nicht zu beklagen.

Kräftige Regenfälle im August sind für Guido Wolz eigentlich nichts Außergewöhnliches. Aber über den Starkregen in der Nacht zum Dienstag sagt der Leiter der Regionalen Wetterberatung des Deutschen Wetterdienstes in München: „Das waren schon extreme Mengen.“ So seien in einigen Orten rund um den Chiemsee in einer Nacht fast 80 Prozent der üblichen Regenmenge des gesamten Augustes vom Himmel gekommen. Der Lichtblick: Nach einem bewölkten Tag am heutigen Mittwoch soll laut Wolz der Sommer wieder voll durchschlagen. » REGION, SEITE 9 + 10

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