Wirtschaft kämpft sich aus dem Tal

von Redaktion

Stärkster Exportanstieg seit 1990 – Aber: Corona-Delle ist sehr tief

Wiesbaden – Die deutsche Wirtschaft erholt sich besser vom Corona-Schock als erwartet: Die Ausfuhren im Juni stiegen um kräftige 14,9 Prozent im Vergleich zum Mai und die Industrieproduktion legte um knapp neun Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Hoffnungsvolle Zahlen verkündete auch Deutschlands wichtigster Handelspartner China, wo die Exporte überraschend stark zulegten.

Die Exporte der deutschen Unternehmen erreichten laut Statistik im Juni einen Wert von 96,1 Milliarden Euro. Der Anstieg um 14,9 Prozent war der größte seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1990 – allerdings war der zurückliegende Absturz wegen der Corona-bedingten Beschränkungen ebenfalls historisch gewesen. Im ersten Halbjahr insgesamt brach der Wert der Warenausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,4 Prozent auf 576,8 Milliarden Euro ein.

In der Automobilindustrie ist die Produktion im Juni laut Bundesamt mit 54,7 Prozent zum Vormonat stark angestiegen. Sie liegt in der deutschen Schlüsselindustrie aber noch gut 20 Prozent niedriger als im Februar. Im Februar waren die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie noch nicht in Kraft. Dennoch: Die Kurve zeigt nach oben, was Ökonomen und die Industrie für das Gesamtjahr deutlich zuversichtlicher stimmt. Auch die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts signalisierte vorsichtigen Optimismus. Als wichtigen Impuls sieht der Bund der deutschen Industrie die positive Entwicklung in China. Das Land habe als erstes die Pandemie zu spüren bekommen, nun habe es als erstes das Konjunkturtal durchschritten.

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