Moskau – Angesichts des Machtkampfes in Belarus hält das Nachbarland Russland eigene Sicherheitskräfte in Reserve für den Fall eines Eingreifens. Das sei auf Bitten von Präsident Alexander Lukaschenko erfolgt, sagte Kremlchef Wladimir Putin dem Sender Rossija 1. „Und ich habe das getan.“
Er sei sich aber mit seinem Kollegen in Minsk einig gewesen, dass es einen Einsatz nur unter bestimmten Voraussetzungen gebe – „wenn die Situation außer Kontrolle gerät und extremistische Elemente, die sich hinter politischen Parolen verstecken, bestimmte Grenzen überschreiten“, sagte Putin und listete als Beispiele Raubüberfälle, in Brand gesteckte Autos oder Bankraube auf.
„In einem Gespräch (…) kamen wir zu dem Schluss, dass es einen solchen Bedarf nicht gibt“, meinte der Kremlchef. „Und ich hoffe, dass es auch nicht so weit kommen wird.“
Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es zu Massenprotesten gegen Lukaschenko. „Wir gehen davon aus, dass alle bestehenden Probleme, die es heute in Belarus gibt, friedlich gelöst werden“, sagte Putin. Dem Westen warf er eine unzulässige Einmischung in einem unabhängigen Land vor.