München/Nürnberg – Die CSU will ihren für Dezember geplanten Präsenzparteitag wegen der unklaren Corona-Infektionslage ins kommende Jahr verschieben. „Ich glaube, dass ein großer Parteitag mit mehr als 1000 Delegierten und Gästen kein gutes Signal wäre“, sagte Parteichef Markus Söder am Freitag in Nürnberg. In Zeiten, in denen sogar über die Absage von Weihnachtsmärkten diskutiert werde, müsse die Politik als Vorbild vorangehen. „Die Botschaft heißt: keine Ausnahmen und keine Privilegien für Parteien gegenüber normalen Veranstaltungen.“ Es sei auch politisch klüger, den Parteitag erst im neuen Jahr zu machen, betonte Söder. „Dann gibt es auch mehr Klarheit bei den Personalentscheidungen der CDU.“
Bei den Weihnachtsmärkten verbleibt laut Söder aber noch genug Zeit, „die wir für eine gute Planung nutzen können“. Die Nachricht, dass Fußball-Bundesligist RB Leipzig zum Saisonstart 8500 Fans ins Stadion lassen will, kommentierte Söder kritisch: Die Liga müsse selbst überlegen, ob sie jetzt tatsächlich einen „Flickenteppich“ wolle. Auch der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern hat ein Hygienekonzept für eine Maximalzahl von ungefähr 24 000 Fans in der Allianz Arena erarbeitet.
Unterdessen fordert die Münchner CSU eine Ausweitung der Besucherzahlen in den städtischen Sälen und Theatern. In einem Antrag an den Stadtrat heißt es, die Kammerspiele, das Volkstheater, das Deutsche Theater und der Gasteig verfügten über „ein sehr hohes Regelplatzangebot“, wie Beatrix Burkhardt, die Sprecherin im Bildungs- und im Kulturausschuss, schreibt.