München – Bayerns Amateurfußballer können auf die Wiederaufnahme der Punktspiele im Herbst hoffen. Heute will die Staatsregierung nach Informationen unserer Zeitung eine Perspektive für die Vereine beschließen. Der Auslöser ist massiver Druck der Vereine sowie der Freien Wähler.
Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (FW) verlangt einen Restart mit Publikum bereits am 18. September. „Wir wollen, dass hier wieder Normalität herrscht“, sagte er und warnte vor schweren Schäden für die 4500 Vereine. „Es wäre ein Sieg von Corona, wenn der bayerische Amateurfußball plattgemacht wird.“ Natürlich gebe es Risiken, man dürfe sich aber „nicht aus Angst vor dem Tod erschießen“. Auch FW-Fraktionsgeschäftsführer Fabian Mehring sagte unserer Zeitung: „Wir sollten den Wettspielbetrieb im Fußball wieder zulassen, mit Zuschauern im Amateurbereich. Warum darf ich im Biergarten mit 2000 Leuten sitzen, aber nicht mit 25 Zuschauern und viel Abstand ein Kreisligaspiel anschauen?“
In Regierungskreisen hieß es, man werde im Kabinett heute „eine Perspektive überlegen“.
Der Druck auch der Vereine stieg am Montag erheblich. In einer Umfrage des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) sprachen sich 66 Prozent der teilnehmenden gut 3000 Amateurvereine dafür aus, notfalls gegen die Staatsregierung zu klagen. 80 Prozent forderten, „baldmöglichst“ den Ligabetrieb wieder aufzunehmen. „Die Spielpläne unserer Spielleiter liegen fertig ausgearbeitet für den 19. September in der Schublade“, sagte BFV-Präsident Rainer Koch. Er erhoffe „sehr kurzfristig von der Staatsregierung“ ein Signal, sagte er. cd/ag