München/Garmisch – Der heftige Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen geht offenbar auf eine einzige Frau zurück, die bewusst die Quarantäne missachtete. Die 26-Jährige soll durch Kneipen in der Marktgemeinde gezogen sein und dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Laut Behörde hatte sie schon Symptome und wartete auf die Ergebnisse ihres Tests. Man habe die Frau, eine US-Amerikanerin, explizit aufgefordert, in Quarantäne zu bleiben, sagte ein Sprecher des Landratsamtes.
In Bayern kann bei Verstößen gegen Auflagen ein Bußgeld von 2000 Euro verhängt werden. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verlangte eine deutliche Strafe für die mutmaßliche Verursacherin. „Sollte sich bestätigen, dass die Frau bewusst trotz eindeutiger Corona-Symptome die Quarantäne ignoriert hat, muss sie mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen“, sagte Herrmann unserer Zeitung. „Gegen so eine Rücksichtslosigkeit sollte ein klares Signal gesetzt werden.“ Das müsse ein mahnendes Beispiel sein, „dass jeder mit empfindlichen Sanktionen rechnen muss, der in dieser besonderen Situation der Pandemie gegen die Regeln verstößt und andere vorsätzlich in Gefahr bringt“. Auch Landrat Anton Sperr (Freie Wähler) äußerte sich gestern verärgert über das Verhalten der jungen Frau.
Das öffentliche Leben im Ort wird nun teils heruntergefahren. Alle Gaststätten müssen um 22 Uhr schließen. Nur noch maximal fünf Personen dürfen sich im öffentlichen Raum gemeinsam treffen. Der Betrieb an den Schulen soll aber vorerst wie bisher weiterlaufen. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Garmisch-Partenkirchen lag gestern bei 55,4. cd/cf