Potsdam – Auf die Menschen in Deutschland kommen neue Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu. Erste Ausstände in einzelnen Regionen beginnen morgen, wie die Gewerkschaft Verdi am Sonntag ankündigte. Wo und in welchen Branchen gestreikt wird, werde erst Anfang der Woche klar. Auch die Eltern von Kita-Kindern müssen sich auf Streiks von ein bis zwei Tagen einstellen.
„Die öffentlichen Arbeitgeber haben sich zwei Runden lang eingemauert“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke laut einer Mitteilung. Von Respekt und Anerkennung sei nichts zu spüren gewesen. „Damit sind Warnstreiks unvermeidlich.“ In zentralen Punkten lägen die Verhandler noch weit auseinander. Als „skandalös“ kritisierte Werneke es, dass die Ost-West-Angleichung bei der Arbeitszeit erst 2025 verwirklicht werden solle.
Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent mehr Lohn für die 2,3 Millionen Beschäftigten und eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die kommunalen Arbeitgeber wollen eine längere Laufzeit und argumentieren, wegen der Corona-Krise habe man nichts zu verteilen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.