Berlin – Die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels zur Digitalisierung von Schulen gehen nach Ansicht von Opposition und Bildungsverbänden nicht weit genug. Sie forderten am Dienstag mehr Tempo bei der Umsetzung von angekündigten Maßnahmen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) lobte dagegen, ein solches Programm habe es „in der Geschichte der Bildungspolitik in Deutschland“ noch nicht gegeben.
Bei einem Schulgipfel im Kanzleramt hatten sich Bund und Länder am Montagabend auf eine engere Zusammenarbeit bei der Digitalisierung verständigt. An dem Treffen nahmen auch Angela Merkel, Bundesbildungsministerin Karliczek, SPD-Chefin Saskia Esken und die 16 Kultusminister der Länder teil. Unter anderem sollen noch 2020 Lehrer mit Laptops und Tablets ausgestattet werden. Der Bund will dazu 500 Millionen Euro vorstrecken. Insgesamt sollen 6,5 Milliarden Euro in die Digitalisierung von Schulen fließen.
Die Ergebnisse stießen auf Kritik. „Das war ein Schulgipfel der Ankündigungen“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe. Der Vorsitzende des Bundeselternrats, Stephan Wassmuth, bezeichnete den Gipfel als „Enttäuschung“. Das Treffen habe kaum etwas Neues gebracht.