München – Nach dem Kita-Streik ist der Münchner Nahverkehr dran: Aufgrund eines Warnstreiks wird heute der Betrieb der Münchner U-Bahn ab Betriebsbeginn komplett eingestellt. Erst ab etwa 18 Uhr könne der Verkehr langsam wieder aufgenommen werden, kündigte die Münchner Verkehrs-Gesellschaft (MVG) an. Nur Busse und Straßenbahnen sollen fahren – das aber stark eingeschränkt. Die MVG versucht, einen Notbetrieb aufrechtzuerhalten. Zu den Trambahnen hieß es: „Wie viele Fahrzeuge wo eingesetzt werden können, steht erst ab Dienstagmorgen fest.“ Bei den Bussen solle „auf möglichst vielen Linien“ ein 20-Minuten-Takt organisiert werden. S-Bahnen und MVV-Regionalbusse werden nicht bestreikt, mit Ausnahme von Freising, wo laut MVV die Stadtbusse betroffen sein könnten.
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden nicht nur München, sondern in dieser Woche ganz Bayern erfassen. In Nürnberg etwa fahren ebenfalls weder Straßen- noch U-Bahnen. Am Montag waren vor allem München und Augsburg Zentren des Streiks. In München blieben laut Verdi etwa 1500 Beschäftigte der Arbeit fern. 60 Kitas mussten nach Gewerkschafts-Angaben schließen. Auch bei den Krankenhäusern, wo einige OP-Säle schlossen, und den Stadtwerken gab es Ausstände. In München etwa demonstrierten Mitarbeiter einer Klinik mit Plakaten für mehr Geld. „In manchen Teilen sind es ein paar Stunden, in anderen Teilen ist es der ganze Tag“, sagte der Gewerkschaftssprecher in Bayern, Hans Sterr, zur Dauer der Aktionen. „Es wird eine lebhafte Woche bleiben.“
Verdi hat zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um einen bundesweiten Tarifvertrag für 87 000 Beschäftigte im ÖPNV durchzusetzen. Die Arbeitgeber stünden einer solchen einheitlichen Regelung ablehnend gegenüber. dw/dpa