München – Der Streit um die Berliner Corona-Politik spitzt sich zu. Zahlreiche Unions-Politiker warfen der rot-rot-grünen Stadtregierung am Mittwoch Versagen vor. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verfügte ab heute ein Beherbergungsverbot im Freistaat, das aktuell vor allem Berliner trifft.
Urlauber aus innerdeutschen Corona-Hotspots ohne negativen Test (Ergebnis maximal 48 Stunden alt) dürfen ab sofort nicht mehr in bayerischen Hotels und Pensionen übernachten. Gelten soll das für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Konkret benannt wurden die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg sowie Hamm, Remscheid (beide NRW) und Bremen. Für private Übernachtungen gibt es keine Beschränkungen. Einreiseverbote sind damit nicht verbunden. Für Menschen aus möglichen innerbayerischen Hotspots soll es nach den Worten Söders innerhalb Bayerns keine Einschränkungen geben. Derzeit gibt es aber auch keine solchen Gebiete.
Am frühen Abend einigten sich die meisten Bundesländer in einer Telefonkonferenz darauf, ähnlich zu verfahren. NRW sprach noch keine Beherbergungsverbote aus. Berlin beklagte sich, man wolle als ganze Stadt wahrgenommen werden und nicht auf Basis einzelner Inzidenzen in den Vierteln. Auch Niedersachsen, Thüringen und Bremen scheren aus. In Bremen ist die maßgebliche Inzidenz am Mittwoch ebenfalls über 50 gestiegen. Der Hotel- und Gaststättenverband in Bayern verlangte von Söder eine längere Vorlaufzeit und eine Klärung der Stornierungskosten. mm