London – Angesichts eines drohenden No-Deal-Brexits hat die britische Regierung Millionenaufträge an mehrere Fährunternehmen vergeben, um im Notfall auf diesem Wege Medikamente und andere wichtige Güter zu importieren. Man habe Verträge mit Brittany Ferries, DFDS, P&O Ferries und Stena Line über mehr als 77 Millionen Pfund (umgerechnet knapp 86 Millionen Euro) für das erste halbe Jahr nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase unterzeichnet, wie die zuständige Transportbehörde in London mitteilte. Dies solle gewährleisten, dass Güter „problemlos weiter nach Großbritannien geliefert werden, wie auch immer die Verhandlungen mit der EU ausgehen“.
Seit Monaten ringen Großbritannien und die EU noch um einen Handelspakt – in dieser Woche sollen die Gespräche wieder intensiviert werden. Doch die Zeit wird knapp. Zum Jahreswechsel läuft die Brexit-Übergangsphase aus, es droht ohne eine Einigung ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Zöllen und anderen Hürden. In diesem Fall könnten Medikamente und bestimmte Lebensmittel knapp werden, weil sich an den Grenzen lange Staus bilden könnten.