München – Vor dem heutigen Treffen der Ministerpräsidenten spricht sich Bayern für eine deutlich umfassendere Maskenpflicht aus. „Wir brauchen erweiterte Maskenpflichten überall in Deutschland“, sagte der CSU-Chef und nannte München als Beispiel. Dort gilt ab heute in den Fußgängerbereichen der engeren Innenstadt auch im Freien wieder eine Pflicht. Auch für öffentliche Gebäude, Fahrstühle und selbst in Wohnhäusern sei eine Pflicht denkbar, so Söder. Die Maske sei ein Instrument der Freiheit, weil sie Bewegung ermögliche.
Kanzlerin Angela Merkel hatte vor dem Treffen explizit um eine persönliche Zusammenkunft der Regierungschefs gebeten – es ist die erste seit Juni. Wichtig sei ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer. „Vielleicht gelingt uns ja doch mal der große Wurf bei einer Ministerpräsidentenkonferenz“, sagte auch Söder. „Ich bin einfach besorgt. Vor uns liegen entscheidende Wochen.“
Dagegen steht das zuletzt so umstrittene Beherbergungsverbot offenbar unmittelbar vor seiner Abschaffung. Söder nannte es ein „untergeordnetes Element“ und betonte: „Ich bin in keinster Weise persönlich festgelegt.“ Mehrere Ministerpräsidenten hatten hier Gesprächsbedarf angemeldet.
In Bayern beschloss das Kabinett derweil, zusätzliches Personal für die Gesundheitsämter zu rekrutieren. Angesichts der Zahlen – in Bayern vermeldete das Landesamt gestern 755 neue Infektionen – gestaltet sich die Rückverfolgung zunehmend schwierig. Das Kabinett will 2000 neue Kräfte zur Verfügung stellen, die Hälfte von ihnen Beamtenanwärter, die übrigen kommen aus dem Bereich des Innenministeriums. mik