München – Bayern verschärft die Corona-Regeln nochmals. Wo die Fallzahlen spürbar steigen, müssen ab sofort Restaurants früher schließen, Feiern werden gedeckelt und die Maskenpflicht ausgeweitet. Eine Art „Ampel“ soll für alle Bürger und Betriebe klar erkennbar anzeigen, welche Maßnahmen bei welcher Sieben-Tage-Inzidenz ergriffen werden müssen.
Auf Gelb schaltet die Ampel für jeden Landkreis mit einer Inzidenz über 35; in Oberbayern sind das aktuell mehrere. Dann werden Feiern eingeschränkt und die Sperrstunde auf 23 Uhr vorgezogen. Auf Rot schaltet die Ampel bei über 50. Dann sind private Feste nur noch mit höchstens fünf Personen erlaubt, Sperrstunde ist dann landkreisweit ab 22 Uhr, auch in Grundschulen und sogar in Fahrstühlen gilt Maskenpflicht. Das einheitliche System soll lokale Regeln ablösen. In München, wo die Ampel seit mehreren Tagen auf Rot steht, gilt bereits ein Alkohol-Ausschank-Verbot ab 22 Uhr.
In Bayern wurden aktuell laut Söder erstmals wieder mehr als 1000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet, nämlich 1072. Bayernweit liege die Inzidenz bei knapp 32, das Infektionsgeschehen sei „extrem dynamisch“, sagte Söder. Bundesweit ist die Zahl der Neuinfektionen auf 6638 gestiegen, formal ein Rekordwert seit Ende März; damals wurde allerdings viel weniger getestet, die Dunkelziffer war wohl ein Vielfaches.
Ein Lockdown rücke immer näher, warnte Söder. Er forderte entschlosseneres Handeln auch in anderen Ländern. Bayern will derweil dem massiv betroffenen Tschechien mehrere Corona-Intensiv-Patienten abnehmen. cd