München – Autofahren wird aufgrund der Pandemie billiger. In der Kfz-Versicherung zeichnet sich ein Preiskampf ab. Große Versicherungskonzerne senken die Beiträge oder gewähren Rückerstattungen wegen geringeren Schadensaufkommens. Hintergrund ist, dass wegen des Trends zum Homeoffice und der Zurückhaltung bei Reisen seit Monaten weniger Verkehrsaufkommen herrscht – das heißt auch: weniger Unfälle.
40 Prozent geringere Haftpflichtschäden und 30 Prozent weniger Kaskoschäden hat etwa der Marktführer HUK Coburg dieses Frühjahr regeln müssen. Seitdem normalisiert sich die Lage langsam, aber eine spürbare Entlastung bleibt nach Auskunft des Versicherers. Das schafft Spielraum für Beitragsrückerstattungen oder -senkungen. Mit der Allianz hat bereits das zweite Branchenschwergewicht angekündigt, eigene Kfz-Versicherte am günstigen Schadensverlauf 2020 zu beteiligen. Branchenexperten gehen davon aus, dass es auch langfristig Druck auf die Prämien gibt. Denn unabhängig von Corona dürften Fahrerassistenzsysteme, Telematik-Tarife und Einparksysteme zu deutlich weniger Schäden führen.
Auch von anderer Seite gibt es Entlastung. Die Preise von Diesel und Benzin sind auf Talfahrt. Wegen der schwachen Weltkonjunktur liegen sie so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Allerdings könnte sich das mit dem CO2-Aufpreis ändern, so das Vergleichsportal Verivox.