München – In ungewöhnlich scharfer Form hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi für kommenden Montag kritisiert. Verdi habe „den Bezug zur Realität verloren“, kritisierte MVG-Chef Ingo Wortmann. Der Ausstand konterkariere den Infektionsschutz in Zeiten stark steigender Fallzahlen in München. Wortmann mahnte die Verhandlungsführer: „Große Sprünge sind in einer Wirtschaftskrise nicht drin.“
Wie sich der Streik am Montag auswirken wird, war am Freitag noch nicht absehbar. Fest stand, dass die U-Bahn zunächst nicht in Betrieb gehen wird. Ob im Laufe des Tages einzelne Linien bedient werden können, hänge vom verfügbaren Personal ab, hieß es. Bei Tram und Bus wird der Betrieb ebenfalls stark eingeschränkt.
Womöglich kommt es aber auch vor dem geplanten Streik noch zu einer Einigung zwischen den Tarifparteien. Am Freitagabend sprach Bundesinnenminister Horst Seehofer von einer Annäherung. Es gebe Anlass zur Zuversicht, „weil wir jetzt auf der Zielgeraden sind“.