München – Der Covid-19-Erreger breitet sich rasch aus: Mittlerweile überschreiten 20 bayerische Städte und Kreise inklusive der Landeshauptstadt München den Schwellenwert von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Das sind nach den am Sonntag veröffentlichten neuen Daten des Landesamts für Gesundheit (LGL) neun Kommunen mehr als vor dem Wochenende, nahezu eine Verdopplung.
Die 20 Städte und Kreise sind auf der Corona-Ampel der Staatsregierung „dunkelrot“, für die Bürger gelten verschärfte Einschränkungen ihres Alltagslebens. Bei Sportveranstaltungen und kulturellen Aufführungen sind maximal 50 Besucher zugelassen; Ausnahmen gelten für Gottesdienste, Demonstrationen und Hochschulen. Die Sperrstunde für Lokale verschiebt sich um eine Stunde nach vorne und gilt ab 21 Uhr, ab derselben Uhrzeit herrscht Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Neben München kamen in Oberbayern unter anderem Ingolstadt sowie die Kreise Rosenheim und Neuburg-Schrobenhausen hinzu. Im Berchtesgadener Land, wo es Ausgangsbeschränkungen gibt, geht die Zahl dagegen leicht zurück.
Nach wie vor gibt es aber mitunter Verwirrung über die Zahlen. Beispielsweise verzeichnete die Stadt Augsburg am Sonntag einen Inzidenzwert von 198. Das Landesamt für Gesundheit meldete gestern jedoch lediglich 150. Auch in Rottal-Inn zeigten sich Widersprüche: Während das LGL eine Inzidenz von 228 vermeldete, sprach das Landratsamt gegenüber der „Passauer Neuen Presse“ einer „internen Berechnung“ zufolge von 186. Schon länger sorgen Meldungen von Übertragungspannen der Zahlen für Ärger – auch bundesweit beim Robert-Koch-Institut.