Kontakt-Sperren auch zuhause

von Redaktion

Bayern erlässt scharfe Regeln ab Montag auch für Privatwohnung

München – Bayern verbietet ab Montag auch Kontakte zwischen mehr als zwei Familien in Privaträumen. In der Umsetzung der Lockdown-Beschlüsse aus Berlin geht die Staatsregierung damit einen Schritt weiter als andere Länder. „Eine bittere Pille. Ich hoffe, dass die Dosis reicht“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Formal überwacht wird das Kontaktlimit in Privaträumen nicht, auf Hinweise von Nachbarn kontrolliert die Polizei jedoch. Söder verglich das mit dem Vorgehen bei Ruhestörungen. Bundesweit, egal in welchem Rahmen, sind damit Treffen auf maximal zehn Personen aus maximal zwei Haushalten beschränkt.

Bayern untersagt zudem bis Ende November ausnahmslos alle Veranstaltungen, auch solche, die nicht der Unterhaltung dienen. Gottesdienste und Demonstrationen bleiben erlaubt. Ab 2. November schließen alle Restaurants, Kinos und Theater. Hotels müssen ihre Gäste spätestens bis Montag herauskomplimentiert haben. Rosenheim und Augsburg beginnen die Maßnahmen bereits am Freitagabend. Wegen der stark steigenden Corona-Zahlen will die Staatsregierung bald wieder den Katastrophenfall ausrufen. Dadurch will das Land die Verteilung der Intensivpatienten besser koordinieren. Schon in zwei bis drei Wochen könnten die Betten knapp werden.

Zahlreiche Verbände reagierten enttäuscht. In Bayerns Gastgewerbe wurde von „totaler Verzweiflung, Wut, Unverständnis, Angst über Ratlosigkeit bis hin zu Hoffnung“ berichtet. Auch Sportverbände reagierten konsterniert. Der Bundesverband Schauspiel beklagte einen „kulturellen Kahlschlag ohne Beispiel“.  cd/dg

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