München/Schongau – Im Zusammenhang mit mehreren Todesfällen im Krankenhaus in Schongau ermittelt nun die Staatsanwaltschaft München II. Es gehe um Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sagte eine Behördensprecherin am Freitag. In der Klinik waren Ende Oktober Dutzende Corona-Fälle festgestellt worden, alle 600 Mitarbeiter hatten sich in häusliche Quarantäne begeben müssen. Wie es zu dem Corona-Ausbruch kam, war zunächst unklar.
Wie das Klinikum am Freitagnachmittag mitteilte, haben sich die fünf verstorbenen Patienten im Krankenhaus mit dem Coronavirus infiziert. Es habe sich ausschließlich um „hochbetagte und seit Langem multimorbide“ Patienten gehandelt. Ob die Patienten mit oder an dem Covid-19-Erreger gestorben sind, wollten die Verantwortlichen nicht sagen. Das sollen nun die Ermittler klären, die das Krankenhaus „proaktiv“ eingeschaltet habe, um für Transparenz zu sorgen.
Das Schongauer Krankenhaus ist nicht die einzige Klinik, in der es zu einem Ausbruch kam. Auch in Bad Aibling oder in Prien gab es zuletzt Fälle bei Personal und Patienten. Wegen steigendender Corona-Infektionszahlen schränken immer mehr Krankenhäuser die Besuchsmöglichkeiten ein. Inzwischen gebe es in Bayern in „fast allen“ Krankenhäusern Auflagen oder teils gänzlich Besuchsverbote, sagte der Sprecher der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Eduard Fuchshuber. Die Einschränkungen legen die Krankenhäuser fest, wie er sagte. Es gebe Kliniken, in denen Väter kurz vor oder nach der Geburt zu den Geburtshilfestationen gelassen werden. In anderen sei dies nicht mehr möglich. set/lby