Traunstein/Rosenheim/Mühldorf – Dem Traunsteiner Landrat Walch war Anfang der Woche im Gespräch mit unserer Zeitung noch daran gelegen, die Schulen offen zu halten. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist inzwischen im Landkreis auf 412,25 gestiegen, daher hat das Landratsamt nun doch beschlossen, ab Montag einen Großteil der Schüler für drei Wochen nach Hause zu schicken.
Grundschüler sollen weiterhin zur Schule gehen, ebenso Schüler in Abschluss- und Eingangsklassen. Distanzunterricht bei den Kleinsten „hätte zwangsläufig zur Folge, dass die Großeltern die Aufsicht übernehmen müssten, welche als Angehörige der Risikogruppe jedoch geschützt werden sollen“, so die Auskunft von Michael Reithmeier, Sprecher des Landratsamts. Die künftigen Absolventen im Landkreis Traunstein sollen gegenüber jenen Schülern, die ihre Schule derzeit noch besuchen können, nicht benachteiligt werden.
„Wir versuchen wie immer das Beste. Die Lehrer und Schüler, die es betrifft, sind in Homeschooling mittlerweile fit. Aber Distanz ist in jeder Hinsicht schlechter als Präsenz“, sagte Otto Manzenberger, Rektor der Grund- Mittelschule Unterwössen im Gespräch mit unserer Zeitung. Für die Eltern wie für die Lehrer steige die Belastung. Im Internat Landschulheim Marquartstein werde ein Notbetrieb für die verbliebenen Klassen und internationale Schüler organisiert, so die Auskunft von Internatsleiter Jürgen Bader. Man rechne mit rund 50 Schülern, die dortbleiben werden.
Im Landkreis Mühldorf lag die Sieben-Tage-Inzidenz gestern bei 262,4. In der kreisfreien Stadt liegt der Inzidenzwert bei 293, im Landkreis bei 272. Das Gesundheitsamt sieht aktuell keinen Handlungsbedarf, wie ein Sprecher auf Anfrage erklärte. Schulschließungen wie im Nachbarlandkreis seien derzeit kein Thema.