München – Vor dem mit Spannung erwarteten nächsten Corona-Gipfel der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel rückt vor allem der Umgang mit den Schulen in den Mittelpunkt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hofft auf ein einheitliches Vorgehen der Länder in dieser Frage. Diskutiert wird unter anderem über die Ferien, nachdem NRW bereits einen früheren Beginn der Weihnachtsferien angekündigt hat, um den Schutz älterer Familienmitglieder vor einer Infektion während der Feiertage zu verbessern.
Hinter den Kulissen deutet sich seit Tagen an, dass der Lockdown light vermutlich bis in den Dezember verlängert werden dürfte. Konkrete Entscheidungen sind heute allerdings unwahrscheinlich, die Länder wollen abwarten, wie sich das Infektionsgeschehen angesichts der seit 4. November geltenden Maßnahmen entwickelt. Erst bei einem weiteren Gespräch am 23. November soll abschließend Bilanz gezogen werden. Bislang ist vorgesehen, dass die Maßnahmen am 28. enden. Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht davon aus, dass die Deutschen „zumindest in den nächsten vier bis fünf Monaten“ weiter mit erheblichen Einschränkungen werden leben müssen.
Die Zahlen geben weiter Anlass zur Sorge. Zwar ist der Anstieg der Inzidenzwerte in Oberbayern weitgehend gestoppt, in vielen Landkreisen sinken die Werte sogar leicht, allerdings hat der Freistaat mit Freyung-Grafenau einen neuen Top-Hotspot. Hier meldete der Landkreis 404,5 Infektionen pro 100 000 Einwohner. Zudem steigt die Zahl der Todesfälle wie noch nie in der Pandemie: Am Samstag meldete das Rober-Koch-Institut insgesamt 12 378 Corona-Tote in Deutschland, gegenüber der Vorwoche bedeutete dies einen Anstieg um 1152. mik/dg