Jedem vierten Laden droht Pleite

von Redaktion

Sorge in den Innenstädten – Bayerns Handel hofft auf Weihnachten

München – Der bayerische Handel hofft angesichts existenzbedrohender Umsatzeinbrüche auf ein „einigermaßen normales Weihnachtsgeschäft“ in der Corona-Pandemie. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte der Präsident des Handelsverbands Bayern, Ernst Läuger. Für die Monate November und Dezember rechnet der Verband mit Umsätzen von 14 Milliarden Euro. Das wäre in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Hoffnung machen da die Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag des Handelsverbands. Dort gaben die Befragten an, im Schnitt gut 512 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben zu wollen. Das sind fünf Euro mehr als vergangenes Jahr und 13 mehr als im Bundesdurchschnitt.

Dabei war der Start auch wegen der verschärften Corona-Regeln alles andere als gut: In den ersten beiden Wochen des Novembers seien die Umsätze in den Innenstädten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um bis zu 50 Prozent zurückgegangen, sagte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff. „Das sind dramatische Zahlen.“

Zugleich wächst die Sorge, dass viele Geschäfte in Bayern die Pandemie nicht überleben werden. Insgesamt seien etwa 25 Prozent der Einzelhändler in den Innenstädten durch Corona von der Pleite bedroht. Über alle Standorte drohen laut Handelsverband bis zu 5000 Pleiten – das wäre in etwa jedes achte Geschäft.

Viele Läden und Ketten mussten bereits aufgeben. Aktuell trifft es den Münchner Schreibwarenhändler Schreibmayr in den Fünf Höfen, der auf eine 194 Jahre lange Tradition zurückblickt. Zuletzt warfen in der Altstadt etwa Karstadt Sports und Sport Münzinger das Handtuch.

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