München – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für den Fall eines längeren Teil-Lockdowns auch für eine Verlängerung der Finanzhilfen ausgesprochen. Es müsse dann „Dezember-Hilfen“ geben, sagte er am Mittwoch in München. Baldige Lockerungen hält er für unrealistisch, warnt aber: „Ich habe die Sorge, dass wir eine beginnend erfolgreiche Therapie zu früh abbrechen“.
Die Corona-Infektionszahlen wüchsen zwar nicht mehr exponentiell, gingen aber auch nicht zurück. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz nächste Woche müsse man daher „ein bisschen rechnen, wie lange es dauern wird, bis man zum Inzidenzwert 50 kommt“. Der Wert gilt als Grenzmarke für die Kontrollierbarkeit des Infektionsgeschehens. Es brauche nächste Woche definitiv Entscheidungen, betonte Söder. Das jüngste Treffen der Kanzlerin mit den Länderchefs diese Woche hatte ergebnislos geendet.
Derweil bröckelt die Zustimmung der Deutschen zur Corona-Politik der Regierung. Laut einer Allensbach-Umfrage für die „FAZ“ halten 63 Prozent der Befragten die Arbeit der Koalition für gut bis sehr gut. Im August waren es noch 78 Prozent.