München – Mehrere Virologen machen trotz steigender Corona-Zahlen Hoffnung fürs kommende Jahr. Professor Alexander Kekulé von der Universität Halle sagte am Freitag bei einem Besuch in unserer Redaktion: „Ich hoffe, dass Ende des nächsten Jahres der Corona-Spuk vorbei ist – wenn das mit den Impfungen alles gut klappt.“ Auch Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, ist optimistisch: „Ich glaube, dass wir nächstes Jahr um diese Zeit sehr viel weiter sind.“ Zwar werde es auch dann noch Vorsichtsmaßnahmen geben, jedoch würden sich die Menschen „weitgehend normal“ bewegen und verhalten können.
Fast täglich gibt es inzwischen gute Nachrichten über die Fortschritte mehrerer Unternehmen bei der Suche nach einem Impfstoff. Der Mainzer Entwickler Biontech und sein US-Partner Pfizer beantragten am Freitag eine Notfallzulassung ihres Impfstoffs in den USA. „Wir können innerhalb von Stunden liefern, wenn wir eine Genehmigung erhalten sollten“, sagte eine Sprecherin von Biontech in Mainz. Europa könnte bald folgen. Die USA, die EU und weitere Länder haben bereits hunderte Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs vorbestellt. Noch in der zweiten Dezemberhälfte könnte der erste Impfstoff in Europa zugelassen werden, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreichte derweil einen neuen Höchststand. Am Freitag meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut 23 648 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden.