Corona: Diskussion über Schule

von Redaktion

Zahlen stabil hoch – Diese Woche Entscheidung zu Wechselmodell

München/Berlin – Nach gut drei Wochen Teil-Lockdown stagnieren die Corona-Infektionszahlen in Deutschland, statt spürbar zu sinken. Die Sieben-Tage-Inzidenz verharrte am Sonntag auf 140 pro 100 000 Einwohner. Die Politik arbeitet deshalb an einer Verlängerung und Verschärfung der Maßnahmen bis 20. Dezember. Schulen rücken in den Fokus.

„Lieber jetzt einen längeren Lockdown als eine komplette Ausgangsbeschränkung über Weihnachten“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Ein unter Berliner Führung erarbeitetes Papier der SPD-Länder sieht eine leichte Verschärfung der Kontaktbeschränkungen vor.

Diese Woche stehen etliche Verhandlungen der Länder und des Bundes an. In der Bildungspolitik zeichnet sich ab, dass die Schulen offengehalten werden sollen, aber in Hotspot-Gebieten auf Wechselunterricht umgestellt werden soll. Söder sagte, ab der siebten Klasse sei Unterricht im Wechsel zwischen Präsenz- und Onlineformat denkbar. In Unionskreisen kursiert ein Plan, das an eine Inzidenz über 200 zu koppeln. Im Gespräch sind Weihnachtsferien ab 19. Dezember. Man müsse auch über eine Verlängerung der Ferien im Januar nachdenken, sagte Söder dazu am Sonntagabend.

Die Haltung der Länder, dass Schulen generell keine Treiber der Pandemie seien, sei „nicht mehr haltbar“, sagte der Direktor des virologischen Universitätsinstituts in Düsseldorf, Jörg Timm, der „FAZ“. Kinder ab zwölf seien „genauso ansteckungsfähig wie Erwachsene“.

In Bayern wächst die Kritik der Opposition an Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Es brauche verlässliche Reihentests für Lehrer, überall Raumlüfter und mehr Schutztrennwände, verlangte unter anderem die FDP. Piazolos Haus agiere „behäbig“.  cd

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