Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) haben Hoffnungen auf erste Corona-Impfungen in Deutschland noch in diesem Jahr befeuert. „Wir dürfen damit rechnen, dass es im Dezember eine erste Zulassung gibt“, sagte Spahn gestern. Es sei allerdings auch möglich, dass es erst im Januar oder Februar so weit sei. Scholz sagte der „Bild“, es seien „die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte“. Er glaube, es gehe „mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben“.
Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA läuft bereits seit Anfang Oktober der Zulassungsprozesses für den Wirkstoff des Mainzer Unternehmens Biontech. Experten sehen dem Vernehmen nach derzeit keinen Grund, die Zulassung zu verweigern.
Spahn verwies zudem auf den Aufbau der Impfzentren in den Bundesländern, die ab Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Dies scheine zu klappen. Er habe lieber ein startbereites Impfzentrum, das noch ein paar Tage außer Betrieb sei, als einen zugelassenen Impfstoff, der nicht gleich genutzt werde, sagte Spahn.
Auch Bayern zeigt sich optimistisch, dass bald ein Impfstoff auf dem Markt sein könnte – „auf den genauen Zeitpunkt haben wir aber keinen Einfluss“, sagte Gesundheits-Staatssekretär Klaus Holetschek (CSU) unserer Zeitung. Sicher sei: „Sobald ein Impfstoff zugelassen ist, wollen wir so schnell wie möglich mit dem Impfen beginnen.“ Das Ziel sei es, dass die Impfzentren Mitte Dezember startklar seien. Gemeinsam mit dem Bund befinde man sich „auf einem guten Weg“. hor/afp