München – Kanzlerin Angela Merkel hat mit den Ministerpräsidenten Verschärfungen der Einschnitte im öffentlichen Leben bis zum Jahresende beschlossen. Wie sich bereits vor der Video-Schalte abgezeichnet hat, wird der zunächst bis Ende November befristete Teil-Lockdown bis zum 20. Dezember verlängert. Bund und Länder gehen aber bereits jetzt davon aus, dass Beschränkungen vor allem für Hotels und Gastronomie bis Jahresende erforderlich sein werden.
Erst ab einem Inzidenzwert unter 50 dürften Länder Maßnahmen lockern, so Merkel. Ab einem Inzidenzwert von 200 sollen die Regeln nochmals deutlich verschärft werden. In Schulen ab der achten Klasse soll es etwa Wechselunterricht geben, sobald dieser regionale Wert überschritten wird.
Generell sollen von nun an private Treffen strenger begrenzt werden: auf den eigenen und einen weiteren Haushalt, jedoch in jedem Fall auf maximal fünf Personen. Kinder bis 14 Jahre bleiben ausgenommen. Über Weihnachten sollen die Beschränkungen gelockert werden. Ab dem 23. Dezember soll es möglich sein, sich mit zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten zu treffen. Auch hierbei sollen Kinder bis 14 Jahre nicht zählen. „Es darf kein Fest der Einsamkeit sein“, sagte Merkel. Die Ausnahme soll „längstens“ bis 1. Januar gelten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnte zudem: „Es geht nicht darum, Silvester oder Weihnachten die große Party zu schmeißen.“
Trotz Teil-Lockdown hat die Zahl der Todesfälle gestern den Höchstwert erreicht: Binnen 24 Stunden meldete das Robert-Koch-Institut bundesweit 410 Corona-Opfer. kab