München/Wien – Wintersportler und andere Tagestouristen, die auch nur kurz in ein Corona-Risikogebiet im Ausland reisen, sollen in Bayern künftig verpflichtend in Quarantäne müssen. Eine Ausnahmeregelung für Aufenthalte unter 24 Stunden soll nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe gelten, insbesondere Arbeit, Schule, Arztbesuche, familiäre Angelegenheiten und Geschäfte des täglichen Bedarfs. Das hat das bayerische Kabinett in München beschlossen. Auch bei Tagesausflügen nur zum Skifahren greife also künftig die normale Quarantänepflicht, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich gestern im Bundestag dafür aus, alle Skigebiete in Europa zu schließen. Es sehe aber nicht so aus, dass dies einfach gelinge, so Merkel. Aus Österreich kam eine klare Ablehnung. „Jedes Land wird selbst entscheiden, ob und wann seine Skigebiete geöffnet werden“, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) unserer Zeitung. Die Verstimmung der letzten Tage zwischen Wien, Berlin und München bekommt zusätzlich Nahrung aus Tirol. Durch eine Verordnung der Landesregierung, die unserer Zeitung vorliegt, wird das nächtliche Lkw-Durchfahrverbot auf der Inntalautobahn auf Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 6 ausgeweitet.
Unterdessen warnt der Handel in Deutschland vor dramatischen Folgen der Verschärfung und Verlängerung des Teil-Lockdowns. Durch die Einschränkung für Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern – etwa Supermärkte – könne die hohe Nachfrage im Weihnachtsgeschäft nicht bedient werden, so Edeka-Chef Markus Mosa.