München – Die Corona-Krise beschleunigt den Trend zur Stadtflucht. Laut dem neuesten Bericht des Immobilienverbands Süd (IVD) wird das Münchner Umland für Immobilien-Käufer immer gefragter. Weil viele Menschen hauptsächlich im Homeoffice arbeiten, spielen laut IVD kürzere Arbeitswege mittlerweile eine weniger wichtige Rolle – gleichzeitig wachse der Bedarf nach mehr Platz im Eigenheim.
Das „heizt die Situation in den Umlandgemeinden an“, heißt es – denn die Nachfrage übersteige weit das Angebot. In vielen Gemeinden fehle das entsprechende Bauland oder auch die Bereitschaft, Bauland zu schaffen. Vor allem der Münchner Süden werde für viele Städter attraktiv. Das spiegle sich deutlich in den Preissteigerungen wider, sagt Alexander Neubauer, Immobilienmakler aus Rosenheim. „Die Menschen schätzen offenbar immer mehr die Nähe zu den Bergen“, so Neubauer.
Dennoch bleibt München die mit Abstand teuerste Stadt Bayerns. Reihenmittelhäuser kosten in der Landeshauptstadt inzwischen mehr als eine Million Euro, Bestands-Eigentumswohnungen liegen laut IVD bei 8000 Euro pro Quadratmeter.
Generell boomt aber im ganzen Freistaat die Immobilienwirtschaft trotz Corona-Krise weiter. Die Preise für Wohnimmobilien steigen kontinuierlich, allein in den ersten drei Quartalen des Jahres habe Bayerns Immobilienwirtschaft einen Umsatz von rund 47 Milliarden Euro gemacht – zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Seit dem Frühjahr sind Bestands-Eigentumswohnungen im Landesdurchschnitt um 5,9 Prozent teurer geworden. kab