München – Nach dem Bekenntnis zu einer Frauenquote in Unternehmen will die CSU Familien- und Frauenpolitik generell stärker ins Zentrum rücken. „Wir wollen mit einem Gesamtkonzept eine bessere Unterstützung von Frauen erreichen, die mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht“, sagte Landesgruppenchef Alexander Dobrindt unserer Zeitung. Parteichef Markus Söder sagte beim JU-Deutschlandtag: „Wir müssen das Thema Familie und Beruf noch viel engagierter angehen.“
Das Paket umfasst neben flexibleren Arbeitszeiten und mehr Unterstützung bei der Kinderbetreuung auch eine deutliche Entlastung von Alleinerziehenden. „Viele Alleinerziehende arbeiten aufgrund der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder in Teilzeit und haben dadurch Abstriche beim Verdienst. Sie tragen damit allein oft eine doppelte Verantwortung“, sagte Dobrindt. „Wir wollen dafür deutlich mehr Unterstützung und den Entlastungsbetrag bei der Einkommenssteuer dauerhaft verdoppeln – auf 4000 Euro pro Jahr.“
Ein erster CSU-Vorstoß in diese Richtung war im Sommer in der Koalition gescheitert. Jetzt nimmt die Partei im Zuge der Debatte um eine Frauenquote einen neuen Anlauf. In einem Positionspapier der Landesgruppe ist auch von einer sogenannten „Flexi-Woche“ die Rede, die Eltern mehr Flexibilität ermöglicht. „Wir wollen die gesetzliche Höchstarbeitszeit pro Tag abschaffen und stattdessen eine Höchstarbeitszeit pro Woche ermöglichen.“
Zudem sollen Kinderbetreuungskosten voll von der Steuer absetzbar sein. Der Höchstbetrag soll von 4000 Euro pro Kind und Jahr auf 6000 Euro steigen. mik