München – Die CSU-Stadtratsfraktion will sich für eine City-Maut in München einsetzen. Münchens Fraktionschef Manuel Pretzl bestätigte gestern entsprechende Informationen unserer Zeitung: „Es ist richtig, dass wir in der Fraktion über eine City Maut diskutiert haben. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die Einführung grundsätzlich befürworten.“
Hintergrund ist eine Studie des Münchner Ifo-Instituts. Die Forscher hatten eine Gebühr von sechs Euro am Tag vorgeschlagen, um die Stauprobleme in der Innenstadt in den Griff bekommen. Die Gebühr soll den Verkehr um durchschnittlich 23 Prozent senken, in Spitzenzeiten sogar um 33 Prozent.
Ein Problem dabei ist, dass es derzeit noch keinerlei rechtliche Voraussetzungen für ein solches City-Maut-Konstrukt gibt, sagt Pretzl. Gleichwohl ist er der Auffassung: „In Zukunft könnte eine Gebühr für Fahrzeuge innerhalb des Altstadtrings aber dazu beitragen, München vor dem Verkehrskollaps zu bewahren.“
Wichtig sei der CSU außerdem, keine Verbote für einzelne Gruppen zu schaffen. „Wer darauf angewiesen ist, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, muss das auch weiterhin bezahlen können.“
Die CSU möchte das Modell für die München-Maut so weit wie möglich flexibel gestalten. „Denkbar wären zum Beispiel ein vergünstigtes Abo für Anwohner sowie Sonderregelungen für bestimmte Gewerbe-Zweige wie etwa das Handwerk und den Lieferverkehr“, sagt Fraktionschef Pretzl.
Ferner brauche es ein intelligentes Gesamtkonzept, das auch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Park-and-Ride-Systeme in den Planungen für die Maut beinhalte. ska