München – Über Silvester droht Bayern ein harter Lockdown. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plant, zwischen Weihnachten und 10. Januar alle Geschäfte außer denen des täglichen Bedarfs zu schließen. Das kündigte er in einer Regierungserklärung vor dem Landtag überraschend an.
Söder folgt damit in Teilen einer neuen Empfehlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Auch andere Bundesländer, darunter Sachsen, kündigten einen harten Lockdown an. Söder stellte seinen Schritt unter den Vorbehalt einer bundeseinheitlichen Regelung, wohl auch, damit der Bund die drohenden Umsatzausfälle entschädigt; in Regierungskreisen heißt es, er sei sonst aber auch zum erneuten bayerischen Alleingang bereit. Vorerst sind alle Läden offen.
Der Landtag unterstützte nach kontroverser Debatte auch die am Sonntag verkündeten Verschärfungen bei Schulen und Altenheimen. Sie treten ab sofort in Kraft. Besonders betroffen davon sind die Münchner: Weil zeitgleich die Stadt den Inzidenzwert von 200 überschritt, gelten nun ab Mittwoch eine nächtliche Ausgangssperre sowie ein Alkohol-Verbot unter freiem Himmel. Ab heute gehen die Schulen ab der achten Klasse in den Wechselunterricht, ab morgen in den Distanz-Unterricht. Die Stadt Rosenheim hat diese Grenze schon länger überschritten. Ebenso sind aktuell die Landkreise Erding, Traunstein, Altötting und nun Mühldorf betroffen.
In ganz Bayern wird Silvester nur mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten zu feiern sein. Bei Weihnachten gilt die Zehner-Grenze. Söder kritisierte einen „Schlendrian“ beim Infektionsschutz. cd