London/Brüssel – Brexit und kein Ende: Weniger als drei Wochen vor dem Austritt Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt haben London und Brüssel ihre Verhandlungen über ein Handelsabkommen nochmals verlängert. Der britische Premier Boris Johnson zeigte sich aber skeptisch, dass es noch zu einer Einigung kommen wird. Ein Scheitern ist demnach das „wahrscheinlichste“ Szenario, so der Premierminister.
„Trotz der Erschöpfung nach fast einem Jahr Verhandlungen“ und zahlreicher Fristüberschreitungen wollten beide Seiten „noch einen Schritt weitergehen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung nach einem Telefonat von Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern Mittag. Die Verhandlungsführer seien beauftragt worden, „die Gespräche fortzusetzen“. Einen neuen Termin für das Ende der Verhandlungen legten sie nun nicht fest.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte gestern, es müsse „alles“ versucht werden, „um zu einem Ergebnis zu kommen“. Jede Möglichkeit, ein Abkommen in letzter Minute zu erzielen, sei „hochwillkommen“.