Impfstoff zu Weihnachten

von Redaktion

Lockdown beginnt – RKI-Chef sehr besorgt – Inzidenzwert sinkt

München – Zu Beginn des verschärften Corona-Lockdowns in Deutschland wächst die Hoffnung, dass in der Europäischen Union noch vor Weihnachten ein Impfstoff gegen Corona zur Verfügung steht. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA kündigte in Amsterdam an, sie werde am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Impfstoffs von Pfizer und Biontech vorlegen – acht Tage früher als geplant. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach in Berlin von einer „guten Nachricht“. Massenimpfungen könnten zwei bis vier Tage nach der Zulassung beginnen – also rund um Weihnachten.

Zuvor hatte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, betont: „Die Lage ist so ernst, wie sie noch nie war in dieser Pandemie.“ Die Infektionszahlen in Deutschland verharren auf hohem Niveau. Hoffnung machte gestern allerdings der Inzidenzwert der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Er ging erstmals seit fast zwei Wochen zurück. In Bayern fiel er auf 192,6 und damit wieder unter die 200er-Marke.

In Großbritannien, den USA und Kanada wird der Corona-Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech dank einer Not-Zulassung bereits verabreicht. Für den Impfstoff von Moderna steht sie kurz bevor. Die Biontech-Zulassung der EMA steht noch aus – auch wenn es als nahezu sicher gilt, dass die Amsterdamer Behörde grünes Licht gibt. Formell muss dann noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte auch innerhalb eines Tages erfolgen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gab intern aber zu bedenken, dass die Krisenlage mit den ersten Impfungen noch nicht beigelegt sei. „Das Impfen wird uns helfen, aber wie lange es dauert, wissen wir nicht“, sagte Merkel laut Teilnehmern in einer Sitzung der Unionsfraktion. Dies mache eine Langfrist-Strategie gegen die Pandemie schwierig.

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