München – Nach abermaligen Störungen bei Bayerns digitaler Lernplattform Mebis verschärft die Staatskanzlei ihren Ton gegenüber dem Kultusministerium. „Die erneuten Störungen bei Mebis sind unverständlich und ärgerlich. Wir haben den klaren Auftrag an das Kultusministerium erteilt, die Probleme umgehend zu beheben“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). „Die Störungen auf der Lernplattform müssen jetzt abgestellt werden. Nach den Ferien muss der Distanzunterricht reibungslos stattfinden können, wenn es notwendig ist.“
Ministerpräsident Markus Söder mahnte im BR, man dürfe Eltern, Lehrer und Schüler nicht dauernd „stressen“. Mebis war zum Start des Lockdowns „von circa 7.45 Uhr bis zum späten Vormittag“ gestört, wie das Kultusministerium erklärte. „Das ist für mich nicht akzeptabel“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Er gehe davon aus, dass ab dem 11. Januar Wechselunterricht notwendig sein werde. Schulen könnten dann andere „digitale Kommunikationswerkzeuge“ nutzen.
Schulleiter, die sich in sozialen Medien kritisch geäußert hatten, berichten unserer Zeitung indes über Anrufe von Mitarbeitern eines Ministerialbeauftragten des Ministeriums, die an „Loyalitätspflichten“ erinnern und zu Zurückhaltung mahnen. Der Grünen-Politiker Max Deisenhofer kommentierte: „Wenn das stimmt, herrscht da Panik.“ dw