München – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhofft sich von den anstehenden Impfungen einen Durchbruch bei der Bekämpfung der Pandemie. „Wenn wir sehen, wie viele Menschen im Augenblick an Corona sterben, dann weiß man, wie viel Leben das retten kann“, sagte Merkel bei einem Gespräch mit den Gründern des Unternehmens Biontech.
Gesundheitsminister Jens Spahn bestätigte dabei den 27. Dezember als Beginn der EU-weiten Impf-Kampagne. Zuerst würden Menschen über 80 Jahren sowie Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen geimpft. „Alle anderen werden unterrichtet, wann sie dran sind – wenn sie dran sind“, fügte der Minister hinzu. Die entsprechende Verordnung werde er heute unterzeichnen.
Aktuell sieht es so aus, als müsste die Politik noch Überzeugungsarbeit leisten, um auf die für die Herstellung der Herdenimmunität angestrebte Impfrate von 70 Prozent zu kommen: Knapp die Hälfte der Deutschen ist derzeit bereit, sich umgehend gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In einer Forsa-Erhebung für RTL und n-tv gaben 47 Prozent der Befragten an, sie wollten sich so schnell wie möglich immunisieren lassen. 40 Prozent sagten, sie wollten zunächst abwarten, elf Prozent wollen nicht geimpft werden. Interessant: Unter SPD-Anhängern wollen sich sogar 60 Prozent impfen lassen, dagegen lehnen 37 Prozent der AfD-Anhänger eine Impfung ab.
Die Infektionszahlen steigen derweil weiter. Bundesweit wurden 26 923 Neuinfektionen verzeichnet. Das Robert Koch-Institut wies aber darauf hin, dass aus Baden-Württemberg 3500 Fälle zu wenig übermittelt wurden. Es gab 698 Todesfälle. Vor einer Woche waren es 440. Der Inzidenzwert für Bayern betrug 210, München stieg auf 250.