München/Passau – In Bayern stellen vereinzelte Ärzte offenbar fahrlässig Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht aus. „Die Zahl der Fälle, die uns zur Kenntnis gebracht wurden, bewegt sich aber im einstelligen Bereich“, betonte eine Sprecherin der Bayerischen Landesärztekammer.
Am Mittwoch hatten Ermittler die Praxis eines Passauer Frauenarztes durchsucht, nachdem Landratsämter Alarm geschlagen hatten. Der Mediziner hat enge Verbindungen zur Querdenker-Szene, trat auch auf deren Demos auf und warnt vor Vergiftungserscheinungen durch Maskentragen. Er soll Gefälligkeitsatteste für Maskenverweigerer ausgestellt haben -– in einem Fall sogar für einen Berliner. „Das ist natürlich auffällig, wenn Leute aus dem Bundesgebiet Atteste von einem Passauer Arzt bekommen“, sagte Oberstaatsanwalt Walter Feiler. Eine Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei wertet nun die etwa 1000 Atteste aus, die Beamte bei einer Durchsuchung der Praxis sichergestellt hatten. Darunter seien viele Atteste für Schüler, sagte Feiler. Weitere Ermittlungen gibt es gegen Mediziner in Kaufering, Erlangen und Bamberg.