München – Die Union sollte ihren Kanzlerkandidaten nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder erst nach der Corona-Krise küren. „Es wäre mitten in der Pandemie meiner Meinung nach falsch. Erst nach dem Abklingen, beziehungsweise im Frühjahr, wenn wieder Land in Sicht ist, macht es Sinn, diese personelle Entscheidung zu treffen“, sagte der bayerische Ministerpräsident. Gegenüber einem Frühstart vor den Landtagswahlen im März sei er skeptisch. Am 14. März stehen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz Landtagswahlen an. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sprach sich derweil für eine schnelle Kandidatenkür aus, wie sie beispielsweise auch Friedrich Merz favorisiert.
„Für die Menschen ist es im Moment unwichtig, ob es im Januar eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur gibt“, sagte dagegen Söder. Die Politik sollte sich jetzt erstmal auf die Bekämpfung der Pandemie konzentrieren. „Für alles andere ist danach genügend Zeit.“ Die Ausgangslage habe sich in den vergangenen Monaten nicht verändert: „Die CDU hat das natürliche Vorschlagsrecht. Aber entschieden wird nur gemeinsam von CDU und CSU.“