Bund hofft auf mehr Impfstoff

von Redaktion

Längerer Lockdown befürchtet

München – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass bis März durch neue Präparate und erweiterte Produktionskapazitäten deutlich mehr Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Spahn sagte, er setze vor allem auf eine Produktionsanlage der Schweizer Pharmafirma Novartis in Marburg, die von Biontech übernommen wurde. „Das würde die Menge enorm erhöhen.“

Spahn bekräftigte das Ziel, bis Sommer jedem Bürger ein Impfangebot machen zu können. Er stellte sich aber gegen den Vorstoß von FDP-Chef Christian Lindner, den knappen Impfstoff von Biontech von anderen Herstellern in Lizenz produzieren zu lassen. Die Produktion sei hochanspruchsvoll und hochkomplex.

Experten erwarten, dass die Impfungen länger dauern. Der Chef der Infektiologie im Klinikum Rechts der Isar, Christoph Spinner, sagte unserer Zeitung: „Alleine die Bevölkerungsgruppe mit einer sehr hohen Impfpriorität – Hochbetagte, Ärzte und Pflegekräfte – zählt knapp acht Millionen Menschen.“ Es dürfte „mindestens bis zum Sommer dauern, bis die Allgemeinbevölkerung ein Impfangebot erhält“. Spinner rechnet mit einer Fortsetzung des Lockdowns. „Wir schaffen es ja derzeit gerade mal mit größter Mühe, den Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern.“

Aus den Ländern mehren sich Hinweise auf eine quälend lange Lockdown-Zeit. „Ich gehe davon aus, dass wir die Maßnahmen verlängern müssen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte gegenüber ntv, er erwarte eine Fortsetzung des Lockdowns im Januar. bez/cd/dpa

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