Hamburg – Bisher gelten Schulen nicht als Corona-Infektionstreiber – doch die Ergebnisse einer neuen Untersuchung rütteln an dieser These. Nach Auskunft der Hamburger Gesundheitsbehörde ist der Ausbruch an einer Schule mit fast 40 Infizierten auf eine einzelne Person, einen Superspreader, zurückzuführen. Die Hamburger Behörden hatten zuvor stets von Einträgen von außen gesprochen. Der Berliner „Tagesspiegel“ zitiert die Gesundheitsbehörde nun mit dem Satz, dies sei „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen“.
Das Ergebnis ist brisant: Auch die Kultusminister der Länder betonen stets, Schulen seien keine Orte vermehrter Ansteckung. Ihr Ziel ist es, bald nach dem Lockdown wieder in den Regelbetrieb überzugehen. Kurz vor der Kultusministerkonferenz im Januar könnten die Hamburger Erfahrungen zu einer Neubewertung der Situation führen.
Die Heinrich-Hertz-Schule hatte den Ausbruch im September gemeldet. Daraufhin hatten das Heinrich-Pette-Institut (HPI) und das Uniklinikum Eppendorf mit dem Gesundheitsamt Hamburg-Nord eine Untersuchung durchgeführt. In den Proben sei eine hohe Anzahl identischer Genomsequenzen festgestellt worden. Das deutet auf eine einzige Infektionsquelle hin. mmä