München – Bayern wird den harten Lockdown auf jeden Fall verlängern. Man brauche bis Ende Januar strenge Regeln, machte Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag deutlich. „Vorschnelle Lockerungen würden uns wieder weit zurückwerfen“, sagte er der „BamS“. Zahlreiche weitere Ministerpräsidenten äußerten sich am Wochenende ähnlich.
Für Dienstag ist die entscheidende Sitzung der Länder-Regierungschefs geplant. Offen ist hier nach den Vorgesprächen lediglich, ob der Lockdown für zwei oder für drei Wochen über den 10. Januar hinaus gestreckt wird. Zudem könnte die Schul-Öffnung unterschiedlich gehandhabt werden. Bayern führt hier eine Reihe von Ländern an, die keinesfalls einen regulären Präsenzbetrieb wollen.
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) Sonntagfrüh mitteilte, meldeten die Gesundheitsämter am Vortag 10 315 weitere Ansteckungsfälle. Zudem wurden 312 Tote gezählt. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug laut RKI am Sonntag 139,6. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt belastbar – am Wochenende machen trotz Pandemie etliche Ämter Pause, zudem gab es Test-Lücken über die Feiertage.
Unterdessen wächst der Ärger über die EU-Kommission und die Bundesregierung, weil zu spät und zu wenig Impfstoff von Biontech bestellt wurde. Laut „Spiegel“ hätte für 26 Milliarden Euro für die gesamte EU-Bevölkerung jeder aussichtsreich angekündigte Impfstoff zweifach bestellt werden können – ein Bruchteil der nun stattdessen entstehenden Lockdown-Kosten. Überschüssige Impfstoffe hätten dann an ärmere Staaten weitergegeben werden können. cd/dpa