Handel rechnet mit Rabattschlacht

von Redaktion

Volle Lager, aber längerer Lockdown – 5000 Geschäften droht Schließung

München – Die Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar verschärft die Krise, in der sich der bayerische Einzelhandel befindet. „Wir verlieren 150 Millionen Euro Umsatz pro Tag“, rechnet Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands für Oberbayern, vor. Nach dem Wegbruch des Weihnachtsgeschäfts falle im Januar nun der traditionelle Schlussverkauf aus. „Die Lager sind aber voll“, erklärt Ohlmann.

Er rechnet deshalb in den Großstädten mit einer „Rabattschlacht“ nie da gewesenen Ausmaßes. Für den Zeitpunkt, wenn die Geschäfte wieder öffnen können. „Die roten Prozente werden in München in den Schaufenstern leuchten wie nie zuvor.“ Ein Umstand, auf den sich zwar die Kunden freuen können. Für die ohnehin schon gebeutelte Branche bedeute er aber weitere Einbußen.

Vor allem die Geschäfte in den Bereichen Wintersport, Textil und Schuhe seien mit vollen Lagern in einer schwierigen Situation. Das zeigt auch ein Brandbrief von Brigitte Meier, Inhaberin des Münchner Traditionsgeschäftes Eduard Meier: Darin fordert sie die Politik auf, dass die Läden trotz Pandemie öffnen dürfen. Rund 5000 Geschäfte im Freistaat stehen laut Verbandssprecher Ohlmann vor einer Schließung, etwa 20 000 Stellen im Einzelhandel auf der Kippe.

Die Forderung nach einer raschen Öffnung dürfte kurzfristig nicht erhört werden. Vor den heutigen Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel deutet alles auf eine Verlängerung des Lockdowns hin. Mehrere Länderchefs plädieren für eine Fortsetzung der Maßnahmen – vorerst bis Ende Januar.  nah

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