München/Berlin – Vor dem für morgen angesetzten nächsten Corona-Gipfel der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich die Lage in Bayern ein wenig entspannt. Das nährt die Hoffnung, dass weitere Verschärfungen des Lockdowns unnötig sind. „Wir brauchen an keiner weiteren Schraube mehr drehen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am späten Sonntagabend. Der Lockdown müsse aber verlängert und stärker Homeoffice eingefordert werden.
Gestern lagen noch 17 Landkreise und kreisfreie Städte im Freistaat über dem Inzidenzwert von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Landesweit sank der Siebe-Tage-Wert auf 142 (am 10.1. lag er noch bei 156) Das meldet das Robert-Koch-Institut (RKI). An Sonntagen sind die vom RKI berichteten Zahlen zwar meist niedriger. Doch hatte es auch in den Vortagen bereits einen leichten Rückgang gegeben. Es „scheinen sich die Fallzahlen wieder zu stabilisieren“, schreibt das RKI.
Unterdessen plädiert Außenminister Heiko Maas (SPD) dafür, die Corona-Einschränkungen für Geimpfte zu lockern. „Geimpfte sollten wieder ihre Grundrechte ausüben dürfen“, sagte Maas. Ein Geimpfter nehme niemandem mehr ein Beatmungsgerät weg. „Damit fällt mindestens ein zentraler Grund für die Einschränkung der Grundrechte weg“, so Maas. Scharfe Kritik kam von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Vorstand Eugen Brysch sagte, Maas befeuere eine „Gespenster-Diskussion“. Unterdessen hat nach schleppendem Start die Zahl der Schutzimpfungen in Deutschland eine Million überschritten.