EU droht der Pharmabranche

von Redaktion

Brüssel verärgert wegen wachsender Impfstoff-Engpässe

Brüssel – Die EU warnt die Hersteller von Corona-Impfstoffen angesichts von Lieferverzögerungen vor Konsequenzen. „Wir erwarten, dass die von den Pharmaunternehmen bestätigten Verträge eingehalten werden“, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel. Um die Einhaltung der Verträge zu gewährleisten, könne die EU auch „juristische Mittel“ nutzen. Nach den Lieferproblemen bei Pfizer-Biontech hatte auch der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca angekündigt, zunächst weniger Dosen an die EU abzugeben als geplant. Die Zulassung dieses Impfstoffs wird in Kürze erwartet.

„Wenn sich die Reduzierung der im ersten Quartal zu verteilenden Dosen um 60 Prozent bestätigt, würde das bedeuten, dass in Italien 3,4 Millionen Dosen statt 8 Millionen geliefert würden“, erklärte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte und kündigte den Einsatz rechtlicher Mittel an, wie man es bei Pfizer-Biontech schon tue. Rom wolle Druck machen zur Einhaltung der Verträge. „Diese Verlangsamungen der Lieferungen stellen schwere Vertragsverletzungen dar, die in Italien und anderen europäischen Ländern enorme Schäden verursachen“, so Conte.

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