München – Der Deutsche Fruchthandelsverband sieht die Versorgung mit Obst und Gemüse aus dem Ausland gefährdet. Grund sei die Verschärfung der Corona-Einreise-Verordnung durch die Bundesregierung, teilte der Verband am Sonntag in Bonn mit. Innerhalb von wenigen Stunden seien die Einreisebedingungen auch für die Fahrer von Lebensmitteltransporten so verschärft worden, dass es kaum noch möglich sei, Obst und Gemüse zum Beispiel aus Spanien nach Deutschland zu importieren.
Verbandsgeschäftsführer Andreas Brügger sagte, die Fahrer aus den festgelegten Hochrisikogebieten wie Portugal und Spanien müssten nun bei Grenzübertritt einen negativen PCR-Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sei. In der Praxis sei das kaum machbar. „Spanien ist zurzeit mit einem Anteil von 30 Prozent eines der Hauptlieferländer für Obst und Gemüse“, erläuterte Brügger. Gemeinsam mit anderen Verbänden habe man Berlin frühzeitig auf mögliche Konsequenzen hingewiesen, „leider ohne Ergebnis“.
Angesichts der strengeren Einreiseregeln für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Infektionszahlen verschärfte die Bundespolizei in Bayern ihre Maßnahmen. Es gebe intensivere Kontrollen und Fahndungen, sagte ein Sprecher. Das gelte auch am Flughafen.
Vor den Teststationen an der tschechischen Grenze gab es gestern lange Schlangen. Die deutsche Polizei berichtete am Nachmittag von etwa 500 Menschen auf deutscher Seite, die wegen eines Corona-Tests im Bereich des Übergangs Schirnding (Kreis Wunsiedel) unterwegs waren. Die Wartezeit bei Temperaturen unter Null betrug zwei bis drei Stunden.