Erste Länder schließen Grenzen

von Redaktion

Angst vor Virus-Mutation greift um sich – Bund plant Einreiseverbote

München – Aus Sorge vor den Coronavirus-Mutationen steuert Europa auf neue Grenzschließungen zu. Mehrere Länder haben strikte Regeln oder sogar Reiseverbote verhängt. Laut „Spiegel“ plant auch die Bundesregierung ein Einreiseverbot für Länder mit hoher Verbreitung von Mutanten.

In Belgien sind seit Mittwoch alle „nicht wesentlichen“ Reisen bis März untersagt. Finnland schloss seine Grenzen für alle Einreisen, nur Arbeiter und Familienangehörige sind ausgenommen. Großbritannien will Reisende aus vielen Ländern – welche, ist noch offen – für zehn Tage in Quarantäne-Hotels zwingen. Für 22 Staaten, etwa Portugal und Südafrika, sind Einreiseverbote geplant. Erstmals verhängt Irland eine Quarantäne-Pflicht bei Einreisen. Bulgarien will ab Freitag alle Reisenden ohne negativen PCR-Test abweisen.

Das Bundeskabinett in Berlin beriet am Mittwoch über schärfere Einreiseregeln und ein Herunterfahren des Flugverkehrs. Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte am Abend, dass eine Vorlage für Einreiseverbote aus bestimmten Ländern sich derzeit in der Abstimmung zwischen den Ressorts befinde. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte unserer Zeitung: „Für die Mutationsgebiete brauchen wir eine schnelle Reisebeschränkung, die den Schutz unserer Bevölkerung gewährleistet.“ SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider kritisierte zudem Urlaubsreisen: „Es wundert mich, dass das so lange geduldet wurde.“

Unterdessen breitet sich die britische Virus-Mutation B117 auch in Bayern aus – bisher in München, Erding, Bayreuth, Passau sowie den Landkreisen Landsberg am Lech und Dingolfing. Die Mutation aus Südafrika wurde laut Behörden einmal im Landkreis Rosenheim festgestellt.  cd/mm

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