Von der Leyen räumt Fehler ein

von Redaktion

Impfstoff-Beschaffung der EU: Wutausbruch im Kanzleramt

Brüssel/Berlin – EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat Versäumnisse bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen eingestanden. Die EU habe unterschätzt, welche Komplikationen bei der Herstellung auftreten können, sagte sie der „SZ“ und anderen europäischen Medien. Mit Blick auf Kritik, die EU habe zu zögerlich bestellt, sagte sie: „Ein Land kann ein Schnellboot sein. Und die EU ist mehr ein Tanker. Aber wir haben viel schneller gearbeitet als üblich.“

Zu lange habe sich die EU auf die Entwicklung von Impfstoffen fokussiert, statt neue Lieferketten aufzubauen und die Fertigung hochzufahren, sagte sie. Auch hätte man den Menschen erklären müssen, dass es vorangeht, wenn auch langsam.

Zuvor war Vizekanzler Olaf Scholz laut „Bild“ beim Koalitionsgipfel im Kanzleramt der Kragen geplatzt. Bei der Impfstoff-Bestellung der EU-Kommission sei es „richtig scheiße gelaufen“. Er habe „keinen Bock“, dass sich das bei der Impfkampagne in Deutschland wiederhole. Der SPD-Kanzlerkandidat dürfte auch auf ein Interview von Angela Merkel reagiert haben, in dem sie zur Impf-Beschaffung sagte, dass „im Großen und Ganzen nichts schiefgelaufen ist“.

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