München – Vor dem Corona-Gipfel der Ministerpräsidenten mit Angela Merkel am kommenden Mittwoch werden Lockerungen immer unwahrscheinlicher. Innenminister Horst Seehofer und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sprachen sich für eine Verlängerung der Maßnahmen aus. „Schnelle Lockerungen sind in der nächsten Woche nicht zu erwarten“, sagte Dobrindt unserer Zeitung. Zugleich betonte er: „Wir müssen auch klare Perspektiven geben, unter welchen Bedingungen mit Lockerungsmaßnahmen zu rechnen ist.“
Bisher galt als Konsens, dass Kitas und Schulen Priorität haben. Dobrindt dagegen räumt körpernahen Dienstleistungen wie Friseuren Priorität ein. Ähnlich äußerte sich Seehofer, der hier sogar rascheren Handlungsbedarf sieht. „Wir sollten diejenigen Maßnahmen zurücknehmen, die ganz offensichtlich keine Schutzwirkung entfalten“, sagte er dem „Spiegel“. Bei den Friseuren habe sich „regelrecht ein Schwarzmarkt“ entwickelt. Immer mehr Menschen würden sich auf anderen Wegen und dann eben auch ohne Hygienekonzepte die Haare schneiden lassen.