Merkel: Keine freie Impf-Wahl

von Redaktion

Gipfel mit Landräten: Wer Astrazeneca ablehnt, muss lang warten

München – Die Deutschen bekommen keine freie Wahl, mit welchem Impfstoff sie sich gegen Corona schützen wollen. Wer einen Impftermin mit dem Stoff von Astrazeneca verstreichen lasse, müsse sich in der Reihe wieder hinten anstellen und werde womöglich erst weit im nächsten Jahr geimpft, machte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Gespräch mit bayerischen Kommunalpolitikern deutlich.

Bisher sind drei Präparate zugelassen: von Biontech, Moderna und Astrazeneca. Merkel will weiterhin jedem Bundesbürger bis Mitte September eine Impfung anbieten. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich gegen eine Auswahl aus. „Ein Impfangebot zu bekommen, ist ein Privileg“, sagte er. „Es bleibt nichts liegen. Wenn einer sagt, er möchte das nicht, wird es dem nächsten angeboten.“

Merkel riet in der Videokonferenz mit 90 bayerischen Kommunalpolitikern weiter zu einem vorsichtigen Kurs. Man brauche die Inzidenz von 35 „als Puffer“ im Kampf gegen die Mutationen, ehe man lockere, wird Merkel von mehreren Teilnehmern zitiert.

Aus den Reihen der Landräte wurde Kritik an der Impfstoff-Beschaffung laut. „Die Lieferungen müssen endlich verlässlicher sein“, sagte Christian Bernreiter (CSU, Deggendorf). „Wir können uns keine zweite Enttäuschung mehr leisten.“

Feste Zusagen für Öffnungen mieden Merkel und Ministerpräsident Markus Söder. Er sprach von einer „klugen Öffnungsmatrix“ und einem schnellen Lockern ab 3. März, falls die Inzidenzen niedrig seien. Ebenso schnell will er aber bei steigenden Infektionszahlen wieder schließen.  cd/sh/hor

Artikel 9 von 11